Geschenke – symbolisch und real

Was schenke ich bloß? Darum dreht es sich meistens in der Adventszeit. In diesem Jahr hieß die wichtigste Frage: Wie wird es zu Weihnachten. Werden wir zusammenkommen können, mit wem werden wir feiern können? Diesmal stehen nicht die Geschenke im Mittelpunkt, sondern das Fest. Das Fest ist das Geschenk.
Anlaß ist ein Kind – so wie auch sonst oft die Kinder Anlaß für unsere Feste sind: Taufe, Einschulung, Konfirmation.

Foto: W.Cug

Während in diesem Jahr die eigenen Kinder oder Enkel sehr weit weg unter dem Tannenbaum sitzen, feiern wir die Geburt eines anderen Kindes, Sohn der Maria, Gottes Kind. Mit unseren Liedern besingen wir ein symbolisches Kind. Hinter diesem symbolischen Kind verschwindet der reale jüdische kleine Junge vor 2000 Jahren, und auch von unseren eigenen realen Kindern und Enkeln sind viele von uns getrennt.

Die Geschäfte haben schon länger zu. Gestern musste sich also niemand schämen, zu wenig Geschenke besorgt zu haben. Die Päckchen, die trotzdem liebevoll eingewickelt unter dem Weihnachtsbaum lagen, machten deutlich, was Geschenke wirklich sind: Zeichen der Aufmerksamkeit, Zeichen von Dankbarkeit und Liebe. Geschenke sind immer Symbole, jedenfalls für Erwachsene und in einem Land, in dem die wenigsten hungern und frieren müssen. Sie wollen Zeichen dafür sein, dass wir uns lieben und einander erfreuen möchten.

Während die meisten in diesem Jahr reale Begegnungen und reale Geschenke reduzieren, werden solche Wünsche und Geschenke umso kostbarer, die sich nicht in buntes Weihnachtspapier wickeln lassen. Dass wir gesund bleiben. Dass wir in einem reichen Land wohnen mit stabilem Gesundheitssystem für alle. Dass es wenigstens ein, zwei Menschen gibt, die uns wohlgesonnen sind und die uns am Herzen liegen. Zu Weihnachten träumen die Menschen von einem Stern, der über ihrem Leben leuchtet und über dieser Erde aufgeht. Ein Baby strahlt uns an. Gott kommt zu uns. Das ist das Fest.

In dem Jesuskind, das zu Weihnachten geboren wird, überlagern sich das Symbolische und das Reale. Gott nistet sich in der Realität einfach ein. Gott nistet sich bei uns ein, damit all das Symbolische, das wir zu Weihnachten erträumen, ebenfalls real wird.

Die Präses der sächsischen Landessynode, Bettina Westfeld, formuliert es so: „Die Geburt Jesu ist für mich wie die zärtliche Umarmung Gottes für unsere Welt in Aufruhr. Eine Umarmung, auf die wir als Menschen untereinander zum Schutz vor anderen derzeit Abstand nehmen müssen. Auf Gottes Umarmung muss ich nicht verzichten. Jesu Geburt macht seinen Beistand für mich deutlich.“ Amen.

Krippe Erzgebirge

Andere Predigten zu Weihnachten
Hier: Predigten im Jahreslauf

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