Damals
als Gott
im Schrei der Geburt
die Gottesbilder zerschlug
und
zwischen Marias Schenkeln
runzlig rot
das Kind lag.“
(Kurt Marti, Gedichte am Rand)
Da feiern wir also heute Geburtstag – und wissen doch herzlich wenig über die Umstände dieser Geburt. Selbst wo sie stattfand, in Bethlehem oder doch anderswo, in Nazareth oder unterwegs, ist nicht sicher. Doch bei uns ist es ähnlich. An das Ereignis selbst können wir uns nicht erinnern. Niemand kann sich an die eigene Geburt erinnern. Das ist Sache der Mütter. Und für die Mütter ist jede Geburt ein Einschnitt und so eigen und unverwechselbar wie das Kind, das da zur Welt kommt. Die Mütter tragen das Wissen um die Geburt und den Schmerz eines jeden Kindes in sich. Weiterlesen
Sexualität
Barbara – Turm und Kelch
Die Legende von Barbara ist schnell erzählt, von Dioskurus, ihrem Vater, und Diotyma, ihrer christlichen Dienerin.
[Hier könnte die Barbara-Legende erzählt werden:
Es war einmal ein reicher und einflussreicher Mann, Dioskurus von Nikomedien. Der hatte eine wunderschöne Tochter namens Barbara. Barbara war das schönste Mädchen unter der Sonne, sie war ihres Vaters Freude und ganzer Stolz. Alle Bewerber, die um ihre Hand anhielten, ließ er abweisen.
Es begab sich nun, dass Dioskurus auf Reisen gehen wollte. Weiterlesen
Fremd. Predigt zur Interkulturellen Woche
Wer ist eigentlich fremd? Oder was bedeutet überhaupt fremd? Ist es das Gefühl, nicht dazuzugehören? Anders zu sein als die Umgebung, irgendwie nicht dazuzupassen? Und Zuhause ist dann da, wo ich verstanden werde, wo mir alles vertraut ist, wo manchmal nur eine Andeutung ausreicht (und ich gelöst schwatzen und lachen kann ohne Ende)? Weiterlesen
Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt – Predigt zum Valentinstag
„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt, denn das ist meine Welt und sonst gar nichts. Das ist, was soll ich machen, meine Natur. Ich kann halt lieben nur und sonst gar nichts.“
Vorgestern wurde in Berlin die Starmeile eröffnet. Marlene Dietrich war die erste, die mit einem Stern verewigt wurde. Begonnen hat sie nicht als Sängerin, sondern mit der Geige. “Bach, Bach, Bach, immer wieder Bach. Acht Stunden am Tag üben. Meine Mutter und ich verloren darüber beinahe den Verstand. Ich gab als erste auf,” erinnert sich Marlene Dietrich. Doch eine Sehnenentzündung war es, die ihre Ausbildung zur Konzertgeigerin beendete. Weiterlesen
In den Spiegel schauen
Im Jahr 2006 haben wir den 150. Geburtstag von Sigmund Freud, dem Vater der Psychoanalyse, begangen. Freud hat sich der Erforschung dessen gewidmet, was wir als das Unbewusste bezeichnen. Denn was wir denken und wollen, bestimmt uns nur zum Teil. Unser Verstand und unser Wille ist nur ein Teil unserer Persönlichkeit. Eine Fülle von Gefühlen, Sehnsüchten, Trieben, Enttäuschungen und Erfahrung wohnt in uns – und prägt uns. Wie gut kennen wir uns eigentlich? Weiterlesen
Maria und Josef – eine Frauen- und Männergeschichte
Wenn zwei Menschen dieselbe Begebenheit erleben, werden sie sie dennoch ganz unterschiedlich erzählen. Sie erleben sie unterschiedlich, dem einen ist dies und der anderen ist das wichtig. Selbst mit der Weihnachtsgeschichte ist das so. Lukas und Matthäus erzählen sie völlig unterschiedlich. Weiterlesen
Maria von Magdala: Ostern als Begegnung
Ich tu, was ich tu; und du tust, was du tust. Du bist du, und ich bin ich. Schön, wenn wir uns finden. (angelehnt an Fritz Perls) . Diesen Spruch hatte sich meine Kommilitonin Susanne an ihre Zimmertür gehängt, wohl weil er ihre Erfahrungen mit Beziehungen ausdrückte: Wie Menschen zueinander finden, aber wie sich die Wege auch wieder trennen. Auch unsere Ostergeschichte heute können wir als Beziehungsgeschichte lesen: Weiterlesen