Schwarz bin ich und schön (Hoheslied 1,5). Manche der Gedichte könnten gestern geschrieben worden sein. Andere Bilder wirken doch sehr fremd. Das „Lied der Lieder“ („Hoheslied“) ist eine Sammlung orientalischer Liebeslyrik, zwischen 2 ½ tausend und 2100 Jahren alt. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, stürmend herab vom Berg – wir würden Schönheit heute anders beschreiben. Aber die Gefühle sind die gleichen. Meinem Geliebten gehöre ich und mein Geliebter mir. Weiterlesen
Schönheit
Brot und Rosen
11. Januar 1912. 14.000 Textilarbeiter:innen in den USA* legen ihre Arbeit nieder. Sie streiken gegen Hungerlöhne und Kinderarbeit. Die Frauen singen Lieder, in den Kantinen, bei Versammlungen und Kundgebungen, bei Demonstrationen durch die Straßen der Stadt. „Wir wollen Brot, aber auch Rosen“, schreiben die Frauen auf ihre Fahnen. Weiterlesen
Im Nachhinein den Glanz entdecken
Mose erlebt Gott. Im Nachhinein. Gott geht ganz nah an ihm vorbei. Mose kann hinter ihm herschauen, der Abglanz Gottes fällt auf ihn. Aber er sieht ihn erst hinterher, sieht nur seine Spur. In dem Moment selbst bleibt Gott ihm verborgen. Er kann ihn erst im Nachhinein erkennen. Und fängt an zu strahlen.
So ist das auch im Leben. Vieles erschließt sich erst im Nachhinein. Im Moment selbst bleibt es verborgen. Dann sagen wir: Wenn ich das damals gewußt hätte! Weiterlesen
Fette Kuh. Über Dicksein und Gerechtigkeit
Der Prophet würde sich sehr wundern, wenn er bei uns nach den fetten Kühen von Samaria Ausschau hielte.** Die Schönen und Reichen räkeln sich heute keineswegs auf samtenen Ruhebetten mit Elfenbeinschnitzereien. Nein, sie strampeln sich im Fitnessstudio ab und trainieren sich das letzte Gramm Fett von den Rippen. Weiterlesen
Schöne neue Fitnesswelt
Pünktlich zum neuen Jahr stellen ALDI, Kaufland & Co Fitnessangebote in ihre Werbeprospekte. Der Kundschaft werden Hometrainer, Fitness-Bänder, Jogging-Ausrüstung, Sportschuhe, Gymnastikbälle offeriert. Der Weihnachtsspeck soll weg. Weiterlesen
Erntedankfest: Über die Dankbarkeit
Jedes Fest im Kirchenjahr greift einen wesentlichen Aspekt unseres Lebens heraus, etwa Sterben und Tod zum Totensonntag, Geburt zu Weihnachten, Aufstehen zu Ostern. Das Erntedankfest regt uns an, dass wir darüber nachdenken, welche Rolle Dankbarkeit in unserem Leben spielt. Weiterlesen
Schwarz bin ich und schön – Predigt zum Valentinstag
Schwarz bin ich und schön (Hoheslied 1,5). Manche der Gedichte könnten gestern geschrieben worden sein. Andere Bilder wirken doch sehr fremd. Das „Lied der Lieder“ („Hoheslied“) ist eine Sammlung orientalischer Liebeslyrik, zwischen 2 ½ tausend und 2100 Jahren alt. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, stürmend herab vom Berg – wir würden Schönheit heute anders beschreiben. Aber die Gefühle sind die gleichen. Meinem Geliebten gehöre ich und mein Geliebter mir. Weiterlesen
Auferstehung beginnt im Garten – Osterpredigt
Da ist er wieder, der Garten, der verlorene.
Ein Garten ist es, in dem Maria aus Magdala den Auferstandenen trifft. Auf jungem Grün, zwischen Blumen und Bäumen erscheint Jesus. Bist du der Gärtner? Maria und Jesus wandeln im Garten, so wie Gott und die Menschen im ersten Paradies umhergingen. Weiterlesen
Silvester: Abschied als Herausforderung
Wir verabschieden uns heute vom alten Jahr. Das Jahr endet im Dunkeln und zugleich im Licht. Ist es auch sonst so mit den Abschieden im Leben? Seit uns die Nabelschnur abgeschnitten wurde, gehören sie dazu, immer wieder. Abschied vom Kindergarten, von der Schule, aus einem beruflichen Umfeld. Abschied von Menschen, die uns ans Herz gewachsen sind oder die es uns schwer gemacht haben. Abschied von einer Lebensphase, von Vertrautem, von Belastendem und Zermürbenden. Abschied von liebgewordenen Vorstellungen, von Lebenseinstellungen, vom Bild, das ich von mir selbst habe oder von anderen. Wir müssen uns immer wieder abnabeln. Abschied mit lachendem und weinendem Auge, als Schmerz und als Befreiung. Solange wir leben, verändern und wandeln wir uns, gehen auf Neues zu und begrüßen es. Solange wir leben, müssen wir uns auch verabschieden. Weiterlesen