Kantate: Singen gegen die Angst – Paulus und Silas im Gefängnis

Im Keller ist es duster, da wohnt ein alter Schuster, wurde bei uns früher gesungen. Vielleicht war es bei Ihnen etwas anderes. Jedenfalls: Singen vertreibt die Angst. Wenn die Kinder in den Keller gehen, singen sie.
Dunkle, unheimliche Keller gibt es bei uns kaum noch. Die Häuser heutzutage sind modern und aufgeräumt und sehen leider ziemlich gleich aus. Angst haben wir trotzdem. Weiterlesen

Silvester: Abschied als Herausforderung

Wir verabschieden uns heute vom alten Jahr. Das Jahr endet im Dunkeln und zugleich im Licht. Ist es auch sonst so mit den Abschieden im Leben? Seit uns die Nabelschnur abgeschnitten wurde, gehören sie dazu, immer wieder. Abschied vom Kindergarten, von der Schule, aus einem beruflichen Umfeld. Abschied von Menschen, die uns ans Herz gewachsen sind oder die es uns schwer gemacht haben. Abschied von einer Lebensphase, von Vertrautem, von Belastendem und Zermürbenden. Abschied von liebgewordenen Vorstellungen, von Lebenseinstellungen, vom Bild, das ich von mir selbst habe oder von anderen. Wir müssen uns immer wieder abnabeln. Abschied mit lachendem und weinendem Auge, als Schmerz und als Befreiung. Solange wir leben, verändern und wandeln wir uns, gehen auf Neues zu und begrüßen es. Solange wir leben, müssen wir uns auch verabschieden. Weiterlesen

Die wahre Geschichte vom Nikolaus

Einst herrschte in der Stadt Myra in der Türkei eine große Hungersnot. Der Regen blieb aus. Erst waren die Pfützen vertrocknet, dann magerten die Tiere ab und schließlich auch die Menschen. Jeden Tag liefen die Leute zum Meer und suchten den Horizont ab. Vielleicht kommt ein Schiff vorbei, ein Getreideschiff? Nach vielen Wochen endlich ankerte endlich einige Schiffe vor der Küste, beladen mit Säcken voller Korn. Wie ein Lauffeuer breitete sich die Kunde aus, und die ganze Stadt versammelte sich erwartungsvoll am Meer.  Doch welche Enttäuschung! Weiterlesen

Josef, ein Flüchtling. Erntedankfest und Tag des Flüchtlings

Familiengottesdienst zum Erntedankfest und zum Tag des Flüchtlings

Kennt ihr die Geschichte von Josef, dem Jungen, den seine Geschwister halbtot geschlagen, verkauft und abgeschoben haben? Josef hatte eine große Familie: Jacob, der Vater, 3 Stiefmütter, 10 Stiefbrüder und der kleine Benjamin. 12 Jungs waren sie, wenn alle Geschwister an einem Tisch saßen. Josef träumte davon, im Mittelpunkt zu stehen. Er war etwas Besonderes. Josefs richtige Mutter war gestorben. Der Vater Jacob hing immer noch sehr an ihr und hatte ihr Bild vor Augen, wenn er Josef sah und den kleinen Benjamin. Alle wußten das. Weiterlesen

Asenat, die Frau von Josef

Spielszene beim Erntedankfest und Tag des Flüchtlings mit zwei Personen (M: Interviewerin  A: Asenat)

M: O, wer kommt denn da? Das ist ja jemand aus ganz vornehmer Familie. Sie bewegt sich wie eine Priesterin. Und der teure Duft – schweres ägyptisches Parfüm. Also in die Kirche gehört sie nicht.
A: Du hast recht. Ich komme aus höchster Familie. Und mein Vater ist Priester, ägyptischer Priester.

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Elisabeth: Gerecht essen

Wie sollen wir essen?
Es war einmal eine Königstochter, die lebte mit ihrem Prinzen auf einer hohen Burg. Sie liebten sich inniglich, und wenn sie zum Essen in den Saal schritten, hielten sie sich bei der Hand.
Als alle bei Tisch saßen, sprach der Graf das Dankgebet, und die Schüsseln wurde aufgetragen: Gerstenmus, dampfende Gemüsesuppe und süßer Hirsebrei. Weiterlesen

Katharina Zell – Straßburger Pfarrfrau und Predigerin der Reformation

Die traut sich was, steckten die Bürgersfrauen am Portal des Straßburger Münsters die Köpfe zusammen, so jung und schreibt dem Bischof kritische Briefe! Die, das war Katharina, die Tochter von Schreinermeister Schütz. Ohne Frage, Kathrina war schon als Kind ungewöhnlich aufgeweckt und wissbegierig. Ihre Eltern förderten sie, finanzierten sogar Griechischunterricht. Weiterlesen

Unser Körper – ein Tempel

Früher wurde den kleinen Jungs und Mädchen die Hände über der Bettdecke festgebunden, damit sie nicht onanierten. Es wurde ihnen verboten. Sie würden blödsinnig werden. Gott würde auch im Dunkel alles sehen, was sie machen. Alles, was „unten“ war, war schmutzig. Es gab keine Worte dafür.
Seit Siegmund Freud wissen wir, dass Sexualität zum Leben dazugehört. Sie ist eine der großen Triebkräfte. Sie wegzudrängen und nicht darüber zu reden, kann Menschen krank machen. Weiterlesen

Ungehorsam. Predigt zur Ausstellung „Jugendopposition in der DDR“

Liebe Gemeinde, Ungehorsam hat einen schlechten Ruf. Kinder, die in der Schule zu viel hinterfragen, gelten schnell als aufsässig oder schwierig. Eltern, die nicht durchgreifen, sondern mit den Sprößlingen lange diskutieren, ob es zu Oma geht oder wie sie sich zu benehmen haben, riskieren herablassende oder mitleidige Blicke. Natürlich wollen wir mit der Rohrstock-Pädagogik vergangener Generationen nichts zu tun haben. Aber gehorchen sollen Kinder trotzdem können. Weiterlesen